Nach eineinhalb Jahren Rechtsunsicherheit haben sich Fernsehsender, TV-Verbreiter und Urheberrechtsverbände auf einen Kompromiss beim Replay-TV geeinigt. Aus meiner Sicht haben die Schweizer Verbände den neuen Tarif GT12 schlecht verhandelt. Einziger Gewinner ist NETFLIX, die vermutlich im Headquarter letzte Woche die Korken haben knallen lassen. Um es kurz zu fassen, die Konsumenten werden wieder einmal mehr zur Kasse gebeten oder Ihnen wird Werbung aufgespielt!

Top-Angebot : Ab 2022-2025 wird man für GT12 mit Werbung Vorspulen und einer Vorhaltedauer von 14 Tagen CHF 7.00 pro Monat zahlen. Ab 2026-2027 steigt der Preis sogar auf CHF 8.00 pro Monat. Im Vergleich zu heute ist die Vorhaltedauer von 7 Tagen auf 14 Tagen gestiegen und zudem soll das Überspringen der Werbung mit einer Taste „Ad-Skipping“ zugelassen sein. Dafür zahlt der Kunde aktuell CHF 1.60 pro Monat, denn Ad-Skipping macht Swisscom bereits heute auf ihrer Plattform 3.0 und eine Vorhaltedauer von 7 Tagen ist völlig ausreichend. Es ist offensichtlich, dass die Konsumenten zur Kassen gebeten werden. Manche sagen auch, dass der Tarif Top-Angebot vermutlich absichtlich so hoch gewählt wurde um Konsumenten davor abzuschrecken.

Branchen-Lösung Angebot: Die neue Branchenlösung wird von den Privatsendern RTL und Pro7 und Sat.1 Sendergruppen getrieben. Hilfe haben die Deutschen Sender aus der Schweiz von der 3+-Sendergruppe erhalten, die inzwischen zur CHMEDIA Gruppe gehört. Hinzu kommt, dass sich dieser Branchenlösung in der Zwischenzeit auch Lokalsender wie TVO, Tele1, TeleBasel und TeleBern, Tele M1 angeschlossen haben und die Beitrittserklärungen unterzeichnet haben auch: Canal Alpha, Canal9, La Télé, Léman Bleu, Tele Südostschweiz, Telebasel, TeleBielingue, TeleTicino und TELE TOP. Bisher ging ich davon aus, dass sich die Lokalsender vom Gebührentopf speisen, doch offensichtlich werden die Lokalsender mit dem Geld, dass Sie dort erhalten – nicht satt!

Möchte man in der Branchenlösung Werbung überspringen, werden 1-2 Werbeblöcke (sogenannte Ads) eingespielt. Ist paradox, denn der Kunde möchte Werbung überspringen und nicht Werbung aufgezwungen bekommen. Angedacht sind eingespielte Werbeformen, beim Drücken der Pause-Taste, Replay-Taste und Fast-Forwarding-Tasten. Wohlgemerkt nur bei den Sendern, die sich der Branchenlösung angeschlossen haben. Die Werbung wird dann von der Goldbach-Media zur Verfügung gestellt. Die Branchenlösung soll ab 2022 dann lanciert werden und wird CHF 2.00 pro Monat kosten.

Übergangstarif Angebot: Die aktuellen GT12 Tarife im 2020 bleiben vorerst erhalten. Im Übergangsjahr 2021 wird die «Bisherige Experience» mit einer Vorhaltedauer von 30 Stunden CHF 1.54 / Monat kosten respektive für 7 Tage CHF 2.00 / Monat.

Basis-Angebot: Haben wir für unsere Kunden nicht im Angebot.

In der Schweiz herrschen bezüglich Replay-TV bald Zustände wie in Deutschland. Man wird sich an die aufgezwungene Werbung der Firmen RTL / Pro7 und Goldbach-Medien gewöhnen müssen. Der Sprung von CHF 5.00 bis 6.00 auf das Angebot Top wirkt abschreckend.

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